EU will gegenüber Moskau mehr Verhandlungsmacht. Berlin ist dagegen, Brüssel dafür: Nach Informationen der Frankfurter Allgemeine Zeitung treibt die EU-Kommission die Schaffung einer Energieunion voran. Sie soll künftige Gasverhandlungen mit Russland einfacher machen.
Trotz des deutschen Widerstands treibt die Europäische Kommission die Schaffung einer EU-Energieunion voran. Die Kommission will das Verhältnis zu Russland neu ausrichten – auf Grundlage offener Märkte, fairen Wettbewerbs und hoher Umweltstandards.
Dazu gehört auch, dass einzelne EU-Mitgliedstaat ihren Gaseinkauf freiwillig bündeln, um so ihre Verhandlungsposition gegenüber Russland zu stärken. Das schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) unter Berufung auf ein 22 Seiten langes Strategiepapier der EU-Kommission zur Energieunion. Das Papier liegt der Zeitung vor.
Die Bündelung des Gaseinkaufes war im Frühjahr des vergangenen Jahres vom damaligen polnischen Ministerpräsidenten und heutigen Präsidenten des Europäischen Rats, Donald Tusk, in Reaktion auf die Ukraine-Krise ins Spiel gebracht worden. Die Bundesregierung hatte den Vorstoß damals strikt zurückgewiesen, weil er ihrer Ansicht nach ein zu starker Eingriff in den Markt ist.